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Neue Provinzleitung der Franziskaner

Die Franziskaner in Deutschland haben im Juni eine neue Provinzleitung gewählt. Zum neuen Leitungsteam gehört auch Bruder Stefan Federbusch, der Leiter des Exerzitienhauses.

Vom 10.-14. Juni 2019 trafen sich die 73 Delegierten der Deutschen Franziskanerprovinz für den zweiten Teil ihres Provinzkapitels in Haus Ohrbeck in Georgsmarienhütte bei Osnabrück. Nachdem im ersten Kapitelsteil im März 2019 in Vierzehnheiligen bereits die Franziskanischen Leitlinien sowie eine Roadmap für die Provinzentwicklung mit der Festlegung von Schwerpunkthäusern beschlossen wurden, standen im zweiten Kapitelsteil neben den Wahlen zur neuen Provinzleitung die Gestaltungselemente für einen Kulturwandel sowie die interfranziskanische Zusammenarbeit im Fokus der Brüder.

Bei den Wahlen zur neuen Provinzleitung wurde Cornelius Bohl als Provinzialminister in seinem Amt für weitere drei Jahre bestätigt. Ihm zur Seite stehen als Provinzialvikar Markus Fuhrmann (bislang Obdachlosenseelsorger in Köln) sowie die vier Definitoren Franz Josef Kröger (Provinzökonom), Thomas Abrell (Bildungsreferent in Haus Ohrbeck), Stefan Federbusch (Leiter des Exerzitienhauses Hofheim) und Frank Hartmann (Pfarrer in Mannheim). Ihnen kommt es nun zu, die Ergebnisse des so genannten „Emmausprozesses“ (Provinzentwicklungsprozess) umzusetzen. Dazu gehört die Neubesetzung der (Schwerpunkt-)Häuser ebenso wie die Schließung von Häusern und anstehende Klärungsprozesse für einzelne Standorte.

Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen lag auf der interfranziskanischen Zusammenarbeit. Dazu waren der neugewählte Provinzialminister der Kapuziner, Christophorus Goedereis, und der Provinzialvikar der Minoriten, Josef Fischer, anwesend. Angedachte Projekte der Zusammenarbeit sind gemeinsame Bildungsangebote und Elemente in der Grundausbildung, die Schaffung interfranziskanischer Kommunitäten sowie die Herausgabe einer gemeinsamen Zeitschrift.

Als innovative Projekte stimmten die Delegierten für die Errichtung einer interfranziskanischen Kommunität mit Schwerpunkt City-Pastoral sowie für die Einführung eines Franziskanischen Freiwilligendienstes innerhalb Europas.

Zudem widmeten sich die Brüder dem Thema „Sexualisierte und spiritualisierte Gewalt: wahrnehmen – fragen nach dem systemischen Umfeld – vorbeugen“.  Die Referentinnen Ute Bierkemeyer und Dr. Bettina Janssen stellten den Gesamtzusammenhang anhand wichtiger Stichworte aus der Diskussion um sexuellen und geistlichen Missbrauch dar. In Kleingruppen tauschten sich die Brüder über eigene Erfahrungen und Einschätzungen aus und verständigten sich über notwendige weitere Schritte der Provinz im Umgang mit dem Thema Missbrauch in Bezug auf Aufarbeitung, Prävention und seelsorglichem Handeln.

In den Konventen, insbesondere in den neuen Konstellationen, sind die Brüder voraussichtlich ab Ende September / Anfang Oktober eingeladen, die Impulse des Provinzkapitels aufzunehmen und sich miteinander auf den Weg zu machen.

Provinzleitung der Deutschen Franziskanerprovinz