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Franziskanischer Begegnungsnachmittag

Feier des Transitus

Gut 70 franziskanisch inspirierte Menschen folgten der Einladung zum Franziskanischen Begegnungsnachmittag. Nachdem er in den beiden vergangenen Jahren coronabedingt in den größeren Räumlichkeiten von St. Bonifatius in Hofheim-Marxheim gefeiert werden musste, konnte er in diesem Jahr wieder vor Ort im Exerzitienhaus stattfinden. Dies war insofern erfreulich, da es aufgrund der bevorstehenden Schließung die letzte Feier dieser Art im Franziskanischen Zentrum für Stille und Begegnung war. In der bewährten Struktur trafen sich die Teilnehmenden zu Kaffee und Kuchen, zu einem Vortrag, zum Transitus sowie zum Abendessen.

Den Vortragsimpuls gestaltete in diesem Jahr Br. Helmut Schlegel unter dem Motto: „Geschichte und Geschichten aus 101 Jahren – Das Exerzitienhaus in Hofheim von 1921 bis 2022“. Dabei brachte er den Zuhörenden insbesondere die Gründungsgeschichte des Hauses sowie die ersten Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg nahe. Es dauerte bis 1956, ehe die Franziskaner das während der Nazizeit enteignete Haus zurückbekamen. Auf die notwendige grundlegende Sanierung folgten zwei weitere Anfang der 80er Jahre sowie 2005/2006. Neben den baulichen gab es immer wieder inhaltliche Anpassungen, um die Exerzitien in einer zeitgemäßen Form anbieten und abhalten zu können. Insbesondere nach der letzten Umbauphase hat sich das Programm noch einmal ausdifferenziert, wobei der Akzent immer auf spirituellen Angeboten lag.

Den Transitus – die Feier des „Heimgangs“ des hl. Franziskus gestaltete Br. Stefan Federbusch mit drei franziskanischen Kreuzbildern der Künstlerin Sylvia Vandermeer. Dazu gab es Impulse unter den Stichworten „Anfänge“, „Schöpfung“, „Frieden“ und „Transitus“.

In seinen Abschieds- und Dankesworten sagte Br. Stefan als Leiter des Hauses und der Brüdergemeinschaft vor Ort: „Transitus – wir haben den Übergang vom Leben zum Tod, vom Tod zum Leben gefeiert. Wie Ihr wisst, zum letzten Mal an diesem Ort, in dieser Kapelle. Auch hier für dieses Haus steht ein Transitus bevor und ebenso für uns Brüder. Das ist für alle mit Trauer und Schmerz verbunden. Für viele von Euch ist der Gedanke, am Ende des Jahres Abschied nehmen zu müssen, kein leichter und einfacher Gedanke; eher einer, der das Herz schwermacht.

Für mich ist dieser Transitus aber auch mit großer Dankbarkeit verbunden. Mit Dank für die vielen, die im Herzen barfuss sind und mit uns im franziskanisch-klarianischen Geist unterwegs. Das seid Ihr, die Ihr mit uns Gottesdienst feiert, das seid Ihr, die Mitglieder des Freundeskreises unseres Hauses, der franziskanischen Weggemeinschaft, des OFS, der Gemeinschaft pace e bene, des franziskanischen Säkularinstituts, von Vivere, der Thuiner Franziskanerinnen, dem Taukreis Wiesbaden und alle, die bewusst in dieses Haus kommen, weil es für sie etwas ausstrahlt. Danke für Euer Kommen und Dasein und Mitgehen. Wir werden verbunden bleiben – alle, die im Herzen barfuss sind.

Das Schlusslied bringt etwas von der Hoffnung zum Ausdruck, die uns dabei begleiten möge: Voll Vertrauen gehe ich den Weg mit Dir, mein Gott, getragen von dem Traum, der Leben heißt.“

Br. Stefan Federbusch