Unser Haus hat Geschichte

1926 wird das Exerzitienhaus St. Josef von den Franziskanern der damaligen Fuldaer Ordensprovinz gegründet und erbaut. Bereits in den ersten zehn Jahren kommen mehr als zwanzigtausend Menschen nach Hofheim. In meist drei- bis fünftägigen Kursen werden sie zur christlichen Gestaltung des Alltags angeleitet.

Von Anfang an arbeiten Franziskanerinnen der Thuiner Kongregation im Exerzitienhaus mit, sie leisteten bis 2010 ihren Dienst an der Pforte, im Garten, im Haus und in der Kursbegleitung.

1935 wird die in Hofheim herausgegebene Zeitschrift "Neue Menschen" Einheitszeitschrift der deutschen Exerzitienbewegung. Pater Wunibald Talleur, später Bischof in Brasilien, organisiert in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts Exerzitien für junge Frauen und Männer. Als energischer Gegner des Naziregimes äußert er freimütig seine christliche Überzeugung und gerät so ins Visier der SS. Er muss nach Brasilien fliehen. 1940 wird das Exerzitienhaus geschlossen und von der Wehrmacht beschlagnahmt. Es dient als Lazarett, nach dem Krieg als Lungenheilstätte.

1955 kommt das Haus wieder in die Hände der Franziskaner. Nach gründlichen Renovierungsarbeiten wird es vom Limburger Bischof Dr. Wilhelm Kempf als Diözesanexerzitienhaus wiedereröffnet.

Das Zweite Vatikanische Konzil gibt der Exerzitienbewegung neue Impulse. Die Rückbesinnung auf ihre ursprünglichen Wurzeln macht deutlich: In Exerzitien geht es darum, die Sehnsucht nach einem gelingenden Leben und nach einer lebendigen Beziehung zu Gott zu wecken und zu stärken.  Gefragt sind jetzt weniger religiöse Vorträge als vielmehr praktische Einübung in die Meditation und in ein spirituelles Lebens.

In der Folge tragen zwei Umbauphasen (1979/80 und 2005/2006) dazu bei, das Haus zu einem franziskanischen Zentrum mit vielfältigen geistlichen Angeboten zu entwickeln. Auf Wunsch von Bischof Dr. Franz Kamphaus erhält das Exerzitienhaus durch das Provinzkapitel im Jahr 2004 einen besonderen Stellenwert als geistliches Zentrum im Rhein-Main-Gebiet und wird mit Hilfe des Bistums modernisiert und umgebaut.

Seit 1996 unterstützt der Freundeskreis e.V. ideell und materiell die Arbeit des Hauses.

2001 verortet sich mit refugium die Kontaktstelle des Bistums Limburg für Mitarbeitende in Caritas und Pastoral im Exerzitienhaus. Dadurch erhält dieses einen zusätzlichen neuen Schwerpunkt: Viele Mitarbeitende aus Caritas und Pastoral kommen hierher zur Geistlichen Begleitung oder zur Klärung persönlicher Fragen und zur Krisenberatung. Darüber hinaus bietet das Team von refugium eine Vielzahl von Teamtagen, Besinnungstagen und Exerzitienkursen an.